Aktivitäten in den Projektregionen

Sachsen

2. Wettbewerb Klimaanpassung in sächsischen Kommunen 2019

Der Präsident des Landesumweltamtes Sachsen (LfULG), Norbert Eichkorn, hat am 5. Dezember 2019 beim Statuskolloquium Klima in Dresden sechs Landkreise und Kommunen als Gewinner des 2. Wettbewerbs Klimaanpassung in kleinen und mittleren Kommunen ausgezeichnet.

Insgesamt wurden 13 Projektideen mit den Schwerpunkten Starkregen, Erosion und Überflutung bzw. Hochwasser, Stadtgrün und Sicherstellung der Wasserversorgung eingereicht. Weitere Projekte beziehen sich auf Maßnahmen zur angepassten Bewirtschaftung der Gewässer. Zwei Projektideen zielen auf die Kommunikation der Klimaanpassungsthemen ab. Darüber hinaus wurden Anträge zu konkreten Einzelprojekten eingereicht. Diese reichen von einer vertikalen grünen Fassade, über Bushaltestellenbegrünung, Revitalisierung der Elbinsel bis zum Anlegen eines Dorfteichs. Eine interdisziplinäre Jury hatte die Aufgabe, die sechs Projektideen mit den besten Erfolgsaussichten, auch mit Blick auf die Nachnutzungspotenziale durch andere Kommunen, auszuwählen.

Die sechs Preisträger sind:

Die LEADER-Region Leipziger Muldenland, die das Potenzial der Renaturierung von Bächen und Flussauen ermitteln, kommunizieren und dafür Akteure in der Region für die Umsetzung gewinnen will. Ziel ist es, positive Effekte gegen sich durch den Klimawandel verstärkende Risiken und Folgen wie Hochwasser, Erosion und Verlust der Artenvielfalt zu erreichen.

Der Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, der neue Wege in der Landnutzung gehen will. Zum Beispiel soll untersucht werden, ob mit Teich-/Dammanlagen und Mulden der Wasserrückhalt in der Fläche verbessert werden kann und welche Maßnahmen im Umfeld der Anlagen die Folgen von Witterungsextremen mildern können. Ziel ist es, den Hochwasserschutz zu verbessern, Feuchtbiotope zu schützen und Wasservorrat für Trockenperioden zu schaffen.

Der Landkreis Mittelsachsen, der sein Projekt »Auswirkungen des Klimawandels auf den Grundwasserhaushalt« aus dem 1. Wettbewerb LIFE LOCAL ADAPT fortsetzen will. Während 2017 die Ermittlung der Wasserverfügbarkeit in den Regionen Döbeln-Ostrau und Rochlitz zur Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser der Schwerpunkt war, ist das Folgeprojekt auf den Grundwasserhaushalt in Not- und Krisensituationen ausgerichtet.

Die Stadt Bad Düben, die ihr Projektziel unter den Leitgedanken »Klimaanpassung Kurstadt 2030« stellt. Sie will Bürger und Mitarbeiter für Klimaanpassungsmaßnahmen gewinnen und schulen. Die Schwerpunkte liegen auf: Gehölzbestand, Fassaden- und Dachbegrünung und »Schwammstadt«. Dieser Begriff wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung geprägt und bedeutet, dass zur Überflutungs- und Hitzevorsorge die Oberflächen der Stadt für die vorübergehende Speicherung von Niederschlag genutzt werden sollen.

Die Stadt Freital, die ihr Konzept zur Klimaanpassung am Poisenbach umsetzen will. Während die Schwerpunkte im 1. Wettbewerb 2017 auf den Abflussberechnungen, Handlungsempfehlungen für Grundstücke und dem Schutz gegen Bodenerosion lagen, geht es im neuen Projekt vorrangig um den Dialog und die Vermittlung der Ergebnisse. Ziel ist es, Akzeptanz bei der Umsetzung der Maßnahmen zu erreichen.

Die Stadt Zwickau, die mit ihrem Modellprojekt das Stadtgrün qualifizieren will. Hierbei stehen räumlich möglichst hochaufgelöste Pflanzempfehlungen auf der Basis geografischer Informationssysteme (GIS) im Mittelpunkt, die zu einem klimaresilienten Stadtgrün mit gesundheitsfördernden Eigenschaften beitragen sollen. Schwerpunkt ist es, standortspezifische Pflanzlisten mit klimaresilienten Baumarten und Pflanzempfehlungen zu erarbeiten.

Für den 2. Wettbewerb stehen wieder insgesamt 150.000 Euro bereit, die auf auf die sechs Projekte verteilt werden.

 

Das regionale Klimainformationssystem ReKIS kommunal

ReKIS kommunal ist ein zusätzliches Angebot des Regionalen Klimainformationssystems ReKIS (www.rekis.org), zugeschnitten auf die Bedürfnisse von sächsischen Kommunen. Die Webanwendung ReKIS dient der Bereitstellung, Dokumentation, Auswertung und Interpretation von Klimadaten und Klimainformationen für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Im Auftrag dieser Bundesländer und in enger Zusammenarbeit mit diesen ist der Lehrstuhl für Meteorologie der TU Dresden für die Entwicklung und Bereitstellung von ReKIS verantwortlich. Die angebotenen Daten, Karten, Grafiken und Funktionalitäten von ReKIS richten sich vor allem an Experten auf dem Gebiet der Klimaanalyse, vertraut mit den Themen Klimamodellierung, Klimawandel und Klimaanpassung. Um auch Kommunen und kommunale Verwaltungen mit den benötigten Informationen zu versorgen, entwickeln das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und die TU Dresden im Rahmen des Projektes für Sachsen das zusätzliche Angebot ReKIS kommunal. In drei Kategorien werden Informationen für die Hauptzielgruppe kleine und mittlere Gemeinden sowie deren Verwaltungen bedarfsgerecht angeboten.

Klimagefahren

Mit Hilfe einer interaktiven Karte können auf Gemeindeebene themenspezifische Karten (Hitze, Starkregen, Erosion) für verschiedene Zeiträume und dazu passende Faktenblätter zu den Auswirkungen des Klimawandels heruntergeladen werden.

Anpassung

Hier werden Informationen und Beispiele rund um das Thema Anpassung an den Klimawandel angeboten.

Unterstützung

Beratungsangebote und eine Auflistung von Finanzierungsmöglichkeiten sollen die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Ideen und Planungen unterstützen.

Aktuell befinden sich die Seiten im Aufbau. Ab 2019 sollen alle Funktionalitäten in vollem Umfangnutzbar sein.

 

Gewinner des Wettbewerbs "Klimaanpassung in sächsischen Kommunen" 2017

Am 7. Dezember 2017 wurden im Rahmen des Klimakolloquiums in Dresden die sechs Gewinner des Wettbewerbs „Klimaanpassung in sächsischen Kommunen“ 2017 öffentlich bekannt gegeben und geehrt. In den folgenden sechs Gemeinden werden Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geplant. Dabei werden die Gemeinden durch das Projekt unterstützt.

  • Coswig: Öffnung und Aktivierung eines Bachabschnittes der Löcknitz (Überflutungsschutz)
  • Freital: Erosionsschutz am Poisenbach
  • Lauta: Klimaangepasste Gestaltung der Freiflächen in einem Wohngebiet
  • Zittau: Regenwassermanagement und Erosionsschutz
  • Tharandt: Klimaresilientes Stadtgrün
  • Landkreis Mittelsachsen: Sicherung der Wasserversorgung bei zunehmender Dürre

Weitere Informationen auf den Seiten des LfULG.

 

 

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